Oktober 28, 2024
In unserer zweiteiligen Serie über die Möglichkeiten einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung haben wir bereits die 24-Stunden-Betreuung zu Hause beleuchtet. In diesem Artikel widmen wir uns der Alternative: der Unterbringung in einem Pflegeheim. Wenn eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist, können Pflegeheime eine wertvolle Unterstützung bieten. Doch welche Aspekte gilt es zu beachten? Welche Schritte sind notwendig, und wo finden Sie verlässliche Informationen zu einem Heimplatz? Im Folgenden beantworten wir diese und weitere wichtige Fragen.
Freiwilligkeit als Grundprinzip
Das wohl wichtigste Prinzip vorweg: Eine Unterbringung in einem Pflegeheim erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis. Das bedeutet, dass die betroffene Person nur mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung aufgenommen werden kann.
Pflegestufen und Aufnahmebedingungen
Für die Aufnahme in ein Pflegeheim ist, abhängig vom Bundesland, in der Regel eine Pflegestufe von mindestens 3 oder 4 erforderlich. In besonderen Fällen kann auch mit einer niedrigeren Pflegestufe eine Aufnahme genehmigt werden, was jedoch vom Case Management des jeweiligen Bundeslandes geprüft wird. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verfahren und Regelungen zur Anmeldung je nach Bundesland unterschiedlich sind.
Pflegeheim auswählen: So gehen Sie vor
Idealerweise besuchen Sie gemeinsam mit dem Angehörigen verschiedene Pflegeheime in Ihrer Nähe, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. So können Sie sich einen persönlichen Eindruck verschaffen und gemeinsam das passende Heim auswählen. Die erforderlichen Anmeldeformulare sind entweder direkt im Heim oder bei den entsprechenden offiziellen Stellen erhältlich.
Die Schritte zur Heimanmeldung im Überblick
Zeit einplanen und frühzeitig vorsorgen
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass der Bedarf an Pflegeplätzen stetig steigt und es oft zu Wartezeiten kommen kann. Nach der Anmeldung wird der Pflegebedürftige meist auf eine Warteliste gesetzt. In dieser Zeit ist Geduld gefragt, aber regelmäßiges Nachfragen, je nach Dringlichkeit, kann den Prozess beschleunigen. Sobald ein Platz frei wird, muss alles schnell gehen. Einige Heime bieten die Möglichkeit, ein Zimmer auf eigene Kosten zu reservieren, um einen schnellen Umzug zu gewährleisten. Falls dies nicht möglich ist, muss der Umzug oft innerhalb von 1 bis 2 Tagen erfolgen, um den Platz nicht zu verlieren. Bereiten Sie den Pflegebedürftigen daher frühzeitig darauf vor, dass der Umzug möglicherweise sehr kurzfristig erfolgt.
Unterstützung nach dem Einzug
Nach dem Einzug ist es wichtig, dem Pflegebedürftigen emotional zur Seite zu stehen. Regelmäßige Besuche und Gespräche können helfen, die neue Situation besser zu verarbeiten. Auch wenn im Pflegeheim eine umfassende Betreuung sichergestellt wird, bleibt der Umzug in eine fremde Umgebung oft eine große Umstellung. Klären Sie im Vorfeld mit der Heimleitung, welche persönlichen Gegenstände wie Möbel oder Dekorationen mitgebracht werden dürfen – vertraute Dinge erleichtern das Einleben, und geben dem neuen Zuhause eine persönliche Note.
Sie haben Fragen zur Heimanmeldung in Ihrem Bundesland? Wir von vidahelp stehen Ihnen als Mitglied gerne für alle Fragen rund um Pflege und Betreuung zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Sie Unterstützung benötigen.