Februar 25, 2025

Chronische Schmerzen – Wege aus dem Schmerzkarussell

Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen und können das Leben erheblich einschränken. Anders als akute Schmerzen, die nach kurzer Zeit abklingen, bleiben chronische Schmerzen oft über Monate oder Jahre bestehen. Die Ursachen sind vielfältig: Verletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen können dazu führen, dass das Nervensystem den Schmerz „abspeichert“ – ein Phänomen, das als Schmerzgedächtnis bekannt ist.

Die gute Nachricht: Das Schmerzgedächtnis kann umprogrammiert werden! Mit gezielten Maßnahmen lassen sich chronische Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern.

Schmerzgedächtnis: Warum Schmerzen bleiben, obwohl die Ursache verschwunden ist

Das Nervensystem speichert Schmerzreize, die über einen längeren Zeitraum anhalten. Dadurch entsteht eine Überempfindlichkeit, die selbst harmlose Berührungen oder Bewegungen als schmerzhaft erscheinen lässt. In manchen Fällen tritt der Schmerz sogar ohne äußeren Auslöser auf – das Schmerzgedächtnis feuert unkontrolliert Signale ab.

Faktoren, die das Schmerzgedächtnis verstärken können:

  • Stress & Angst: Emotionale Belastungen verstärken die Schmerzempfindlichkeit.
  • Bewegungsmangel: Fehlende körperliche Aktivität kann Muskeln abbauen und Schmerzen verstärken.
  • Falsche Schonhaltung: Wer sich aus Angst vor Schmerzen weniger bewegt, verschlimmert oft die Beschwerden.

Wie kann man chronische Schmerzen lindern?

Ein erfolgreicher Umgang mit chronischen Schmerzen erfordert eine ganzheitliche Strategie.

1. Bewegung gegen den Schmerz

Regelmäßige, gezielte Bewegung kann das Schmerzgedächtnis „überschreiben“ und hilft, Muskeln zu stärken sowie die Durchblutung zu fördern. Geeignete Aktivitäten sind:

  • Physiotherapie – Gezielte Übungen zur Mobilisation und Kräftigung.
  • Sanfte Sportarten – Yoga, Schwimmen oder Spazierengehen reduzieren Verspannungen.
  • Dehnübungen & Faszienmassage – Lockern die Muskulatur und lösen Verklebungen.

2. Medikamente gezielt einsetzen

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) – Entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Antidepressiva & Antikonvulsiva – Wirksam bei Nervenschmerzen.
  • Opiate (nur kurzfristig!) – Wegen des Abhängigkeitsrisikos mit Vorsicht anwenden.

3. Mentale Strategien gegen Schmerzen

Chronischer Schmerz beeinflusst die Psyche – und umgekehrt. Ein positiver Umgang mit Schmerzen kann helfen, sie zu reduzieren:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) – Hilft, negative Denkmuster zu durchbrechen.
  • Achtsamkeit & Meditation – Stressreduktion wirkt schmerzhemmend.
  • Progressive Muskelentspannung – Reduziert Anspannung und Schmerzempfinden.

4. Alternative Methoden zur Schmerzlinderung

Neben klassischen Behandlungen gibt es alternative Methoden, die das Schmerzempfinden beeinflussen:

  • TENS-Therapie – Elektrische Impulse können die Schmerzleitung im Nervensystem blockieren.
  • Akupunktur – Wird zur Schmerzreduktion in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt.
  • Naturheilkundliche Ansätze – Heilkräuter wie Kurkuma oder Ingwer haben entzündungshemmende Eigenschaften.

5. Schmerztagebuch führen – Ihr erster Schritt zur Kontrolle

Ein Schmerztagebuch hilft, Muster zu erkennen und die richtige Therapie zu finden. Notieren Sie täglich:

  • Zeitpunkt & Dauer der Schmerzen
  • Intensität auf einer Skala von 1 bis 10
  • Mögliche Auslöser (Stress, Ernährung, Bewegung)
  • Was hat geholfen?

So kann Ihr Arzt eine genauere Diagnose stellen und eine individuell abgestimmte Behandlung entwickeln. Eine Vorlage für ein Schmerztagebuch finden Sie z. B. hier beim Hilfswerk.

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