August 7, 2023

Sturzprophylaxe: 8 Tipps im Überblick

Stürze passieren meist plötzlich, überraschend und ungewollt; mit oftmals langwierigen Folgen. Manchmal gibt es aber auch Warnsignale im Alltag wie Stolpermomente, Schwindel bei schnellen Drehungen oder Unsicherheit im Badezimmer. Spätestens dann sollte man auf die unten angeführten Punkte im Alltag achten.

Es macht aber auch Sinn ohne Anzeichen sich ein paar Gedanken zum Thema Sturzprophylaxe zu machen. Denn Stürze können jede und jeden von uns betreffen. Es ist sinnvoll bereits vorbeugend die unten angeführten Punkte zu beachten, um ggf. langwierige Rehabilitationsaufenthalte nach Stürzen zu vermeiden. Was es zu beachten gilt, weiß das Team Therapie des Mater Salvatoris Alten Pflegeheim NÖ.

Tipp 1: Kleidung und Schuhwerk

Man sollte immer gut passende Schuhe oder Sandalen tragen, die fest sitzen und eine rutschfeste Sohle haben. Außerdem ist es wichtig, dass Hosen, Bademäntel, Röcke und Socken passen und nicht zu lange oder zu weit sind, um Stolpermomente zu vermeiden.

Tipp 2: Gute Lichtverhältnisse

Achten Sie darauf, tagsüber in dunklen Gängen oder abends/nachts immer das Licht aufzudrehen. Der Lichtschalter sollte immer beim Betreten des Zimmers zu betätigen sein, damit kurze Strecken in der Dunkelheit vermieden werden können.

Tipp 3: Passende Brillen

Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig beim Augenarzt überprüfen. Eine passende Brille ist sehr wichtig. Achtung bei Gleitsichtbrillen. Diese müssen wirklich gut angepasst sein. Gerade zu Beginn, kann das Gehen und Stiegen steigen damit ungewohnt und etwas unsicher sein.

3 Damen vom Therapie Team Mater Salvatoris

Team Therapie des Mater Salvatoris Alten Pflegeheim NÖ
v.l.: Physiotherapeutin Sabine Spannbauer, Ergotherapeutin Karin Haas BSc, Physiotherapeutin Bernadette Pichler-Holzer MSc

Tipp 4: Bodenbeschaffenheit und Hilfsmittel

Lose Teppichböden sollten im Idealfall entfernt werden, da diese immer eine Stolperfalle darstellen. Wenn man sich nicht vom Teppich trennen kann, sollte dieser fachmännisch mit rutschfester Unterlage am Boden befestigt sein. Defekte Böden z.B. fehlende oder beschädigte Fliesen sollten immer rasch repariert/getauscht werden, da auch diese die Sturzgefahr erhöhen.

Achten Sie darauf dass keine losen Kabel oder Gegenstände am Weg liegen. Türstaffeln können entfernt oder mit diversen Rampen/Schwellenbrücken abgeschrägt werden. Rutschfeste Matten, Duschhocker, Badewannenbretter, Toilettsitzerhöhungen und Haltegriffe können zusätzliche Sicherheit bieten. ErgotherapeutInnen beraten Sie gerne bezüglich Wohnungsadaptierung und Hilfsmittel.

Tipp 5: Körperliche Voraussetzungen

Die eigene Fitness trägt auch maßgeblich zu einem sicheren Gangbild bei. Regelmäßig durchgeführte Kräftigungs- und Gleichgewichtsübungen können die Sturzgefahr im Alltag deutlich senken. PhysiotherapeutInnen können Ihnen dabei behilflich sein.

Tipp 6: Geistige Fitness

Es ist bewiesen, je wacher der Geist ist, desto geringer ist die Sturzgefahr im Alltag. Regelmäßiges kognitives Training, soziale Kontakte und eine aktive Teilhabe am Alltag können Stürze vorbeugen/reduzieren. Größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag und kognitives Training können Sie im Rahmen der Ergotherapie trainieren.

Tipp 7: Gehbehelf

Wer sich beim Gehen unsicher fühlt, u.a. einen Drall auf eine Seite bemerkt, stark nach vorne oder zur Seite geneigt geht, sollte darüber nachdenken, ob eine Gehbehelf nicht sinnvoll wäre.

Oft werden Krücken, Stock und Rollmobil aus Scham nicht verwendet. Die Gehstrecke wird dann immer kürzer, körperliche Kraft und Ausdauer nehmen ab, dadurch entsteht weniger Teilhabe am Alltag und die Sturzspirale dreht sich weiter.

Ein passender Gehbehelf kann die persönliche Gehstrecke erhalten oder erweitern und Aktivitäten im Alltag ermöglichen. PhysiotherapeutInnen können gemeinsam mit Ihnen den passenden Gehbehelf aussuchen.

Tipp 8: Notrufuhren

Falls es doch einmal zu einem Sturz kommt, kann man mit einem Knopfdruck einen Notruf absetzen. Es werden dann entweder von Ihnen angegebene Bezugspersonen oder die Notrufzentrale verständig und Hilfe kommt.

Mit fachlicher Unterstützung von www.mater-salvatoris.at (Fotonachweis: Mater Salvatoris)

Mater-Salvatoris ist ein Netzwerkpartner von vidahelp!

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